Projekttagebuch der Geschwister-Scholl-Stadtteilschule
"Medi-Pro Aktiv 72“
Gewinner beim Claussen-Simon-Wettbewerb für Schulen 2017
Projektleiterinnen: Petra Rother und Susanne Knierim
Medi-Pro-Aktiv 72
Ein Medienprojekt für Schüler der Geschwister- Scholl-Stadtteilschule.
Wer wir sind…
Wir sind eine lebhafte Stadtteilschule mit einer sehr heterogenen und kulturell vielfältig ambitionierten Schüler-, Lehrer-, Mitarbeiter- und Elternschaft im Hamburger Westen. In Zahlen bedeutet das: 642 Schüler und 96 Lehrer und Mitarbeiter.
Darum geht’s…
In unserem Medienprojekt Medi-Pro-Aktiv 72, sollen interessierte Schüler der Oberstufe von Lehrern und externen Fachleuten ausgebildet werden, um praktische Medienarbeit im ersten Schritt (Phase 1) zu erlernen und im zweiten Schritt an jüngere Schüler (ab Klasse 7), weiterzugeben. Entstehen sollen hierbei viele selbstentwickelte, gestaltete und umgesetzte Schülerprojekte im Bereich visuelle und audiovisuelle Medien, die wir uns anschließend zeigen wollen.
Die vier Phasen des Projektes…
Um einen ersten strukturierenden Einblick ins Projekt zugeben, haben wir seinen Ablauf in vier Phasen unterteilt.
Phase 1
Zehn Schüler der Oberstufe erhalten die Möglichkeit, an einer Weiterbildung in aktiver Medienarbeit teilzunehmen. Hier erlernen sie verschiedenen Techniken im Bereich Ton-, Bild- und Filmbearbeitung, unter der Anleitung von internen Lehrern und externen Fachkräften. So werden sie zu Medienexperten ausgebildet.
Hiermit wollen wir im August 2018 starten. Diese Schulung findet, ein Schulhalbjahr lang, jeweils Mittwochnachmittags für zwei Stunden statt. Hier können alle interessierten Schüler der Oberstufe aus den Jahrgängen 11(VS) und 12(S1) teilnehmen.
Veränderung aufgrund von Vorschlägen von Schülern:
In Phase 1 können 20 Schüler teilnehmen.
· 10 Schüler aus Oberstufe (VS/S1), die später Schüler aus der Sek I anleiten, selbst Medienprojekte zu entwickeln und umzusetzen.
· 10 zusätzlich Schüler aus dem Semester 1 und 3 der Studienstufe, die selbst Medienprojekte erstellen möchten, können ebenfalls teilnehmen. Hierbei sollen Schüler, die konkrete Ideen für Projekte haben oder für Schülergruppen oder für bestimmte Fächer einen Lehrerauftrag erhalten haben, z.B. eine Dokumentation über die laufende Kursarbeit in Theater anzufertigen, sich weiterbilden können, um somit ihr Wissen in (Phase 2) anderen Schülern, auf Anfrage zur Verfügung stellen. Als Gegenleistung erhalten sie eine kostenlose Schulung in praktischer Medienarbeit. Während der Schulung können sie auch schon ein eigenes Medienprojekt umsetzen. (Dies ist besonders wichtig für Schüler aus S 3), deren Wunsch es ist ebenfalls an der Schulung zum Medienexperten teilzunehmen. In Absprache mit den Schülern findet eine binnendifferenzierte Schulung, aufgrund von Interessenlage und in Abwägung mit dem voraussichtlichen Gesamtgelingens der Schulung, statt.
Phase 2
Die in Phase 1 ausgebildeten Schüler fungieren als Medienexperten in einer Medien-AG. Hier sollen sie ihr erworbenes Wissen an ihre Mitschüler weitergeben.
Zwanzig Schüler (ab der Klassenstufe 7) können die Medien-AG als Neigungskurs im Rahmen der Ganztagsbetreuung wählen. Hierbei ist ein Betreuungsschlüssel von eins zu zwei angedacht. Dies ist uns wichtig, weil wir denken das Medienarbeit und unsere lebendige Schülerschaft eine intensive Begleitung brauchen.
Inhaltlich geht es in diesem Halbjahr darum, mit allen Schülern, den Medienexperten und Teilnehmer, den Produzenten, eigene Ideen für Projekte zu entwickeln und umzusetzen. Denkbar sind hier zum Beispiel: eine Trickfilm - Animation, die Dokumentation des Sommerfestes, die Erstellung von Audio- und Filmportraits. Am Ende von Phase 2, findet eine gemeinsame Auswertung mit den Medienexperten und den Produzenten der zweiten Phase statt, um ggf. Nachsteuerungen vorzunehmen.
Phase 3
Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit des Projektes, soll das Erarbeitete und bereits in Projekten umgesetzte Wissen, an eine neue Schülergeneration von zukünftigen Medienexperten weitergegeben werden. Dies stellt sich folgendermaßen dar:
Ab August 2019 haben wieder zwanzig Schüler die Möglichkeit an der Medien-AG teilzunehmen und sich in zwei verschiedene Gruppen einzuteilen.
1. In zukünftige Medienexperten (zehn Schüler, vorzugsweise aus der Oberstufe), die im Verlauf des Kurses von den bereits ausgebildeten Medienexperten in Medienkompetenz trainiert werden, um im nächsten Schuljahr als neue Medienexperten, die Aufgaben der bisherigen Medienexperten zu übernehmen.
2. Weitere zehn neue Schüler der Sekundarstufe I haben hier die Möglichkeit eigene Medienprojekte zu realisieren.
Phase 4
Hier soll jetzt das System der fortlaufenden, sich selbsttragenden Medien-AG, etabliert sein. Zusätzlich sollen hier Möglichkeiten überlegt werden, die in den letzten zwei Halbjahren entstandenen medialen Produkte der Schulöffentlichkeit zu präsentieren. Zum Beispiel könnten wir uns vorstellen, die Ergebnisse im Rahmen eines kleinen Festes der Schulöffentlichkeit vorzustellen. Im Anschluss sollen die Medienexperten und die Produzenten der medialen Ergebnisse darüber in Diskussion gehen, ob und inwieweit, sie ihre Produktionen einer weiteren Öffentlichkeit gegenüber präsentieren wollen, (z.B. auf einem für sie eingerichteten Portal der Schulhomepage).
Folgende Punkte wollen wir noch hinzufügen...
• Die Medienexperten sollen neben der Vermittlung von Fachkompetenzen im Bereich Medien weitere Schulungen zu Projektmanagement, Gruppenleitung und Wissensvermittlung erhalten. Dies ist wichtig, da die teilnehmende Produzenten, auf ihrem Weg zu eigenen Produktionen, pädagogische und fachliche Hilfestellung in der Entwicklung und Umsetzung benötigen.
• Darüber hinaus soll die Schulung in Phase 1 zertifiziert und im Zeugnis der Medienexperten ausgelobt werden.
• Die Medienexperten erhalten für die Durchführung der Medien-AG in Phase 2 und 3 Schülerhonorare.
• Frau Knierim und Frau Rother begleiten den Gesamtverlauf des Medi-Pro-Aktiv 72 Projekts.
• Zusätzlich, ab Phase 2, soll ein Sozialpädagoge zur Unterstützung der Medienexperten das Nachmittagsangebot begleiten.
Warum digitale Medien…
• Da wir der Meinung sind, dass gerade digitale Medien und Soziale Netzwerke die Kommunikationsformen und -foren unserer Schüler sind. Viele Heranwachsende bilden ihre kulturelle Identität, über die Darstellung der eigenen Person in digitalen Medien aus. „Wenn ich nicht verbunden, bin ich nicht existent."
• Hier andockend, möchten wir eine Brücke schlagen, vom Konsumieren, hinzu einer bewussteren Nutzung von Medien. So können Schüler persönliche Anliegen, mittels selbst gestalteter Projekte, mithilfe eines von ihnen vertrauten Mediums, aktiv gestalten und somit sich und Themen ihrer Lebenswelt darstellen.
• Wir wollen die Schülerschaft durch die Auseinandersetzung mit sich selbst, in Kombination mit der Entwicklung von möglichen Medienprojekten, motivieren eigene Ideen im ersten Schritt auszusprechen und sie im weiteren Verlauf mit andern Mitschülern zu Projektvorhaben weiterzuentwickeln und umzusetzen. Wir finden, diese Art der "Sichtbarwerdung" ist identitätsstiftend für unsere Schüler und Schulgemeinschaft.
Weitere Aussichten…
Falls alle Phasen erfolgreich durchgeführt und strukturell im Schulleben der GSST verankert werden konnten, können wir uns weitere Synergieeffekte und Verlaufsformen vorstellen:
• Lehrer formulieren den Wunsch in Medienkompetenz von Schülern der Medien- AG fortgebildet zu werden.
• Schüler nutzen ihre Medienkompetenz in den einzelnen Unterrichtsfächern.
• Lehrmaterialien werden gemeinsam von Lehrern und Schülern erstellt.
• Die Medienausstattung der Medien-AG kann von allen Lehrkräften für die Nutzung im Unterricht beansprucht werden.
• Die durch Schüler erworbene Medienkompetenz kann in den ästhetischen Fächern Kunst und Theater direkt eingesetzt werden, z.B. für die Erstellung von Audio- und Videomaterialien für mediale Theaterproduktionen, Videokunst, Plakate und Homepage.
Was uns dabei wichtig ist, was uns am Herzen liegt…
• Mit viel Spaß, wollen wir uns gegenseitig inspirieren, begegnen und gemeinsam außergewöhnliche Erfahrungen im Bereich Medien machen und Erlebnisse erfahren.
• Wir wollen uns nicht überfordern, sondern klein beginnen. Nicht an zu hohen Anforderungen scheitern, sondern diese gegebenenfalls modifizieren, sodass wir alle von und miteinander lernen.
• Denn wir sind überzeugt davon, dass Leichtigkeit und Freude am eigenen Tun, der wichtigste Aspekt im gemeinsamen Lernen sein sollte.

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Redakteur: Petra Rother

Morgens, 7.15 Uhr, 5. Dezember 2017, Geschwister-Scholl-Stadtteilschule, einen Tag nach der Preisverleihung der Claussen-Simon-Stiftung für das Projekt Medi-Pro-Aktiv 72 begrüßen Frau Rother und Frau Knierim die Schüler*innen mit den Worten: „Du bist ein Gewinner!“ und werben für ihre zukünftige Mitarbeit und Teilnahme am Projekt.
Schüler*innen und Kolleg*innen freuen sich mit uns über den Preis und ein erstes Interesse wird geweckt …