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Claussen-Simon-Wettbewerb für Schulen
Claussen-Simon-Wettbewerb für Schulen

 

Projekttagebuch der Geschwister-Scholl-Stadtteilschule

"Schüler als Mentoren und Mentees"

Gewinner beim Claussen-Simon-Wettbewerb für Schulen 2012
Projektleiterin: Susanna Stelljes

 

Geschwister-Scholl-Stadtteilschule: Schüler als Mentoren und Mentees

Ein Mentoring-Projekt für und von den OberstufenschülerInnen der Geschwister-Scholl-Stadtteilschule

1. Worum geht es?

Mentoring-Programme basieren darauf, dass erfahrene Personen ihre Fähigkeiten und ihr Wissen an unerfahrenere Personen weitergeben, um diese in ihrer persönlichen Entwicklung zu fördern. 24 OberstufenschülerInnen der GSST wollen als so genannte Mentorinnen und Mentoren ausgebildet werden, um 24 SchülerInnen der 8. und 9. Klassen, die so genannten Mentees, für 1,5 Jahre intensiv zu begleiten. Das Projekt wird von der Claussen-Simon-Stiftung mit 25.000 EUR unterstützt.

2. Warum brauchen wir ein solches Projekt bzw. wie ist die Ausgangssituation?

Die Oberstufe der GSST befindet sich noch im Aufbau: Die SchülerInnen, die jetzt die Jahrgänge 11 und 12 besuchen, verstehen sich als 'Pioniere' und sind sich ihrer Vorbildfunktion - gerade an einer inklusiven Stadtteilschule in einem Viertel wie Osdorf - sehr bewusst. Viele von ihnen sind gewillt und motiviert, Verantwortung für jüngere SchülerInnen zu übernehmen. Etliche haben erste praktische pädagogische Erfahrungen im Peer-Projekt, bei der Streitschlichter-Ausbildung oder im privaten Bereich gesammelt - es wundert demnach nicht, dass das Pädagogik-Profil momentan das beliebteste ist. Auf der anderen Seite besuchen einige SchülerInnen die Mittelstufe, die das Potential haben, das Abitur zu schaffen, denen es aber an fachlicher Unterstützung und Förderung sowie an persönlichem Beistand fehlt. Oft lernen diese SchülerInnen unauffällig und still vor sich hin - durch das Projekt sollen sie mehr in den Fokus genommen und idealerweise in unsere Oberstufe begleitet werden.

3. Welche Ziele hat das Projekt konkret?

Die Mentees aus den Jahrgängen 8 und 9 bekommen Ansprechpartner aus der Oberstufe, die ihnen nicht nur in Prüfungsfragen und Schulaufgaben, sondern auch in ihrer persönlichen Entwicklung zur Seite stehen: die MentorInnen sollen ihren Mentees Möglichkeiten aufzeigen und sie ermutigen, sich Dinge zuzutrauen! So werden sie auch durch die Tatsache gestärkt auf einen 'großen Bruder/Schwester' vertrauen zu können - sich jederzeit Unterstützung und Rat einholen zu können gibt ihnen Selbstsicherheit.

Die MentorInnen aus den Jahrgängen 11 und 12 werden gestärkt, weil sie eine professionelle Ausbildung erlangen. Gleichzeitig bekommen sie Aufgaben und Verantwortung: Sie begleiten regelmäßig ihre Mentees, organisieren MentorInnenabende und Fortbildungen mit - sie sind Ansprechpartner in der Schule und gestalten ihr eigenes Projekt mit. Die regelmäßigen MentorInnenabende und Schulungen sorgen für einen internen Zusammenhalt und Austausch sowie die ständige Weiterentwicklung als MentorIn. Am Ende der Mentorenschaften erhalten die Oberstufler Zertifikate über die erfolgreiche Teilnahme am Projekt.

Im Spätherbst haben die MentorInnen zusätzlich die Chance, ein 'Train the Trainer'-Seminar zu belegen, so dass das Projekt im nächsten Schuljahr ggf. wieder, mit zwei weiteren Jahrgängen, durchgeführt werden kann. Im Rahmen des Projektes wird außerdem ein Raum, der sowohl der Ausbildung und den regelmäßigen Zusammenkünften der MentorInnen, als auch den Mentor-Mentee-Treffen selbst dient, funktional eingerichtet.

4. Wie ist der genaue zeitliche Ablauf?

Konkret werden ab Januar 2013 im Rahmen des Projekts 12 Elft- und 12 ZwölftklässlerInnen aller Profile in einem Basistraining von erfahrenen Trainern (verikom e.V.) zu Mentoren ausgebildet (nach vorheriger Bewerbung). Zeitgleich schlagen die KlassenlehrerInnen der 8. und 9. Klassen der GSST Mentees vor, die der obigen Beschreibung entsprechen. Im Februar findet ein großes Kennenlerntreffen statt, bei dem die Zuordnung der Mentoren und Mentees erfolgt und die Paare erste Ziele formulieren und Termine festlegen. Im Anschluss finden zweiwöchig Treffen zwischen den Mentoren und Mentees statt, die die MentorInnen protokollieren. An MentorInnenabenden werden diese zudem zusammen mit einem Trainer reflektiert. Nach den Sommerferien 2013 ist ein gemeinsamer Ausflug aller Mentees und MentorInnen geplant, im Frühjahr 2014 ist die Pilotphase des Mentorenprojekts beendet. Dokumentiert wird das Projekt (laufend) von der Claussen-Simon-Stiftung, während die Zwischen- und Gesamtevaluation von den TrainerInnen durchgeführt wird.

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Redakteurin: Susanna Stelljes

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14 Mentorinnen und Mentoren sowie zwei weitere interessierte Oberstufenschüler der GSST verbrachten am 08. April ihre Mittagspause freiwillig im Mentoring-Raum, um sich zu dem von ihnen gewünschten Thema "Anti-Diskriminierung" fortbilden zu lassen.  
Fragen wie "Was ist Diskriminierung eigentlich genau?", "Wie können wir Diskriminierung erkennen und benennen?" sowie "Was kann man tun, um gegen Strukturen von Diskriminierung anzugehen?", konnten anhand eines von muslimischen Schülerinnen und Schülern aus Hamburg im Rahmen des YES-Projektes gedrehten Kurzfilmes "andiskutiert" werden.
Levin Bayram, die sich seit 2010 im YES-Projekt des verikom e.V. engagiert, sprach offen über eigene Diskriminierungserfahrungen und reflektierte mit der Gruppe verschiedene Handlungsmöglichkeiten. Wir danken Levin für den Einblick in ihre Arbeit und freuen uns schon jetzt auf einen zweiten und umfangreicheren Teil der Fortbildung (voraussichtlich im Mai)!

Redakteurin: Susanna Stelljes

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Um den Kontakt und Austausch unter den OberstuflerInnen der GSST, und insbesondere unter den MentorInnen der verschiedenen Jahrgänge zu stärken, trafen sich beide SaMuM-"Generationen" am 24.3. zum gemeinsamen Essen im Restaurant Lokma in der Schanze. Nach einigen gruppendynamischen Übungen und ein paar intensiven Gesprächen ging es dann weiter zum Poetry Slam ins Haus 73. Die Begeisterung war groß als gleich 2 MentorInnen zu Jurymitgliedern auserkoren wurden…  
Danke für den schönen Abend!

Redakteurin: Susanna Stelljes

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Die Idee, junge Menschen aus der Mittelstufe zu unterstützen, fanden wir neuen Mentoren von Anfang an gut. Das Ausbildungswochenende bei verikom e.V. war deswegen sehr wichtig für uns, da wir uns neues Wissen aneignen konnten und die Atmosphäre in der Gruppe einfach super war. Wir haben gelernt, wie man sich als Mentor zu verhalten hat und wie man einander respektvoll behandelt. Häufig wurden Rollenspiele eingesetzt, damit wir uns besser in die Lage eines Mentors versetzen konnten. Wir durften unsere eigenen Ideen beitragen, wenn wir im Plenum gearbeitet haben, sodass wir uns insgesamt sehr wohl gefühlt haben. Das Wochenende war sehr gut organisiert und man wusste genau, dass Laya und Nesrin, die Koordinatorinnen des Projekts, sich gut auskannten. Dies haben sie auch vorbildlich gezeigt und zwar in der Art und Weise wie die Beziehung zwischen uns als Gruppe und ihnen als Gruppenleiter war: Sie haben niemanden ausgeschlossen und sorgten dafür, dass sich immer alle an den Gesprächen beteiligt haben.
Das Wochenende war sehr informativ, interessant und wir hatten eine Menge Spaß. Wir sind sehr glücklich, ein Teil des Projekts zu sein!
Autorin: Favour Meme

Redakteurin: Susanna Stelljes, Pia Mandelbaum

Mentoren, Mentees und die Koordinatoren des SaMuM-Projektes haben das erste Jahr erfolgreich hinter sich gebracht. Dies wurde am 13. Dezember in den Räumlichkeiten der verikom e.V. in der Norderreihe in Altona natürlich gebührend gefeiert. Eingeleitet wurde der Abend von Laya (Projektkoordinatorin) und Nesrin (Ko-Koordinatorin). Sally konnte leider nicht persönlich zugegen sein, übermittelte den Mentoren jedoch per Videonachricht liebe Grüße und gratulierte ihnen zur erfolgreichen Arbeit im vergangenen Jahr. Durch Interviews mit einigen Mentoren rekapitulierten wir gemeinsam noch einmal, weshalb dieses Projekt ins Leben gerufen wurde und welche Rolle jeder einzelne von uns innerhalb dessen spielt. Wir erinnerten uns an die schönen und besonderen Momente - ob nun an den Ausflug in den Kletterpark oder ganz individuelle Begebenheiten zwischen Mentor und Mentee. Es folgte die feierliche Verleihung der Zertifikate an die Mentoren. Als zusätzliches Geschenk gab es für jeden ein kleines Ringbuch, das mit dem jeweiligen Namen versehen ist. Wir als Mentoren bedankten uns ebenfalls mit kleinen Aufmerksamkeiten bei den Koordinatoren und Frau Stelljes. Für das leibliche Wohl war gesorgt - von Getränken, über ein indisches Reisgericht bis hin zum Schokobrunnen war alles zum Verzehr bereitgestellt wurden.
Ich wünsche uns allen ein mindestens so produktives, besonderes und schönes Jahr wie das letzte eines war.

Redakteurin: Susanna Stelljes

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Zu Beginn des Schuljahres hatten die Mentoren die Möglichkeit Fortbildungsthemen vorzuschlagen, von denen zwei nun im Rahmen von Expertengesprächen vertieft werden konnten.  
 
Parbet Chugh, selbst Film- und Theater-Schauspieler, war Anfang November im Mentoring-Raum und sprach mit den OberstufenschülerInnen über seine Berufserfahrungen. Dabei striff er u.a. Fragen wie "Wie ist es als Schauspieler mit Migrationshintergrund in Deutschland?", "Ist Theater nur etwas für 'Bio-Deutsche'?", "Bekommt man nur Klischeerollen angeboten?"  
 
Letzte Woche wiederum war Elham Sisomi im Mentoring-Raum. Elham, die momentan selbst Referendarin an einer Schule in Hamburg ist, sprach über ihre Erfahrungen als Lehramtsstudentin mit Kopftuch an der Hamburger Universität und allgemein als Lehrerin mit Kopftuch in Hamburg.  
 
Wir danken den beiden Dozenten herzlich für ihr Kommen und freuen uns auf weitere spannende Begegnungen im Mentoring-Raum!

Redakteurin: Susanna Stelljes

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Seit dem 25.09. gibt es eine kleine Neuerung für die Mentoren - jeder von ihnen, der es sich im Vorfeld gewünscht hat, kann fortan immer mittwochs ein so genanntes Kursmentoring in Anspruch nehmen. In Kleingruppen haben nun 14 OberstufenschülerInnen die Möglichkeit mit einem eigenen Mentor, Hadinet "Hadu" Berhe, an ihren persönlichen Zielen zu arbeiten und somit selbst einmal in die Rolle eines "Mentees" zu schlüpfen. Für die allermeisten heißt das vor allem, mit Hadus Hilfe im Fach Mathematik voranzukommen. Aber auch in anderen Fragen wie Studienwahl, Stipendiumsbewerbung etc. steht Hadu den Mentoren von nun an zur Verfügung. Er ist zurzeit Student in Hamburg und war lange im "Junge Vorbilder"-Projekt des verikom e.V. als Mentor aktiv. Das Projektteam wünscht allen Beteiligten eine erfolgreiche Zusammenarbeit!

Redakteurin: Susanna Stelljes, Laya Zoroofchi

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Nach einem erfolgreichen Start nach den Sommerferien mit einem Ausflug in den Kletterpark, gingen die MentorInnen und Mentees motiviert in die nächste Runde des Mentoringprojekts.
Durch die "Lernen-lernen"-Fortbildung sollte den MentorInnen Werkzeug an die Hand gegeben werden, mit dem sowohl sie, als auch ihre Mentees ihr Lernen verbessern können. Eingeladen wurde Lisa Rosa aus dem Hamburger Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (Li), welche u.a. Fortbildungen für LehrerInnen sowie Mentoren des Partnerprojektes Junge Vorbilder (verikome.V.) gibt. Schwerpunkt der Fortbildung war zunächst darzustellen, was genau "Lernen" eigentlich ist, woraufhin wichtige Bedingungen für erfolgreiches Lernen vorgestellt wurden. Anschließend konnten die TeilnehmerInnen verschiedenste Lernmethoden aktiv ausprobieren. Inhalte der Fortbildung können unter hier nachgelesen werden: http://prezi.com/hf-f2hpcqnbd/lernen-lernen-mentorenschulung/.
Wir hoffen, dass die MentorInnen das Erlernte für ihr Mentoring nutzen können und die unterschiedlichen Lernmethoden nun mit ihren Mentees ausprobieren werden.
(Kontakt "Lernen lernen"-Fortbildung, Lisa Rosa: lisa.rosa@li-hamburg.de)

Redakteurin: Susanna Stelljes

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Seit Februar betreuen 20 MentorInnen aus der Oberstufe nun 20 Mentees, die die Mittelstufe der Geschwister-Scholl Stadtteilschule besuchen. Als einen kleinen Dank für das bisherige Engagement, gleichzeitig aber auch als Startschuss für die Mentoring-Arbeit nach den Sommerferien, haben sich die Organisatoren des Projekts etwas Besonderes überlegt: Ein gemeinsamer Ausflug mit allen MentorInnen und Mentees in den Hochseilgarten Kiekeberg. Am 23.8. war es endlich soweit. Nachdem bei Ankunft im Kletterpark einige SchülerInnen noch Bedenken anmeldeten, war davon bald darauf nichts mehr zu spüren. Besonders die Seilbahn am Ende des Parcours war für viele das Highlight. Gut fanden die ProjektteilnehmerInnen auch, dass mal der Mentor und mal der Mentee in der Rolle des Helfenden waren. Abgerundet wurde der Tag mit einem gemeinsamen Mittagessen in einem Gasthaus sowie einigen gruppendynamischen Übungen.
 
Nun wünschen wir allen Mentor-Mentee-Paaren einen gelungenen Wiedereinstieg ins Mentoring!