Im Frühjahr 2018 entstand auf Initiative der Claussen-Simon-Stiftung das Austauschprojekt MOBILITY von Hamburger und südkoreanischen Kunstschaffenden, das die Kunst als Medium der globalen Kommunikation in den Mittelpunkt stellt und einen langfristigen kulturellen Austausch zwischen den beiden Hafenstädten Hamburg und Busan schaffen soll. Die teilnehmenden Hamburger Künstler:innen reisten im Sommer 2018 für mehrere Wochen nach Busan, im Juni und Juli 2019 waren die Mitglieder des südkoreanischen Künstler:innenkollektivs Totatoga auf Gegenbesuch in Hamburg.

Galerie zur Vernissage am 11. Juli 2019 im MARKK
Blog
Ihren Aufenthalt in Busan im Sommer 2018 haben die Hamburger Künstlerinnen und Künstler mit einem Blog dokumentiert.
Redakteur: Rudi Martens
Seoul

In der folgenden Woche stand uns ein ganz besonderer Ausflug bevor. Wir hatten beschlossen, uns den Grenzverlauf zwischen Nord- und Südkorea und natürlich den berühmten Grenzübergang am Panmunjeom anzuschauen. Da ein solcher Ausflug ins Herz Koreas für einen Tag etwas zu kurzfristig und hektisch verlaufen würde, beschlossen wir zudem eine Nacht in Seoul zu verbringen.
Wir hatten eher zufällig eine Unterkunft im Ortsteil Seogyo-dong ausgesucht, welcher direkt bei der Universität liegt und als Ausgehmeile für Studenten bekannt ist. Die Zugfahrt war eher schwierig zu buchen, denn es gibt kaum die Möglichkeit die Zugverbindung mit den üblichen Apps und englischen Seiten zu suchen. Bei unserer Ankunft in Seoul waren alle erschlagen von der Größe dieser Stadt, wobei sie im Vergleich zu anderen Megametropolen recht ruhig und geordnet vorkam. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind gut organisiert und durch ein nahezu flächendeckendes kostenloses W-LAN-Netz fällt mit Google die Orientierung nicht besonders schwer.
Nach dem Einchecken entpuppte sich das Hotel als eine Vier-Zimmerwohnung, die uns komplett zur Verfügung stand. Wir verbrachten einen sonnigen Tag damit durch die Innenstadt zu spazieren, mit shoppen, staunen und natürlich wie immer Essen. Während in Korea grundsätzlich die öffentlichen Verkehrsmittel dominiert werden durch Rentner, was durch die kostenlose Nutzung begründet ist, waren wir einige der ältesten in den Shoppingmalls der Innenstadt. Jugendliche konsumieren in Korea gerne und viel, weshalb sie gern gesehen Kunden sind. Werbung und Leuchtreklame sind zudem viel aggressiver ausgelegt, sodass ich manchmal das Gefühl hatte, in einem futuristischen Kiez herumzulaufen.
Die Nachtwanderung

Am Sonntag den 15. Juli wurden wir von der der befreundeten Künstlerin Priya zu einer Nachttour eingeladen. Sie ist Fotografin und hat ein besonderes Faible für Indien. Zu unserer Überraschung wartete bereits ein Kleinbus auf uns, in dem wir alle bequem Platz nehmen konnten. Um 20 Uhr ging es los und der kleine Ausflug sollte mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Im Vergleich zu Totatoga ist die Innenstadt und die Skyline von Busan geprägt von großen Unternehmen, Hochhäusern, mehrspurigen, voll ausgebauten Autobahnen und einer hektischen, aber auch geordneten Geschäftigkeit. Es wird grundsätzlich versucht möglichst hoch zu bauen, was für uns als deutsche Betrachter ungewohnt futuristisch erscheint. Selbst einige der Straßen liegen auf lang hochgezogenen Säulen, und der Verkehr findet in luftiger Höhe statt, während am Fuß der Säulen, auf Bodenhöhe, Jugendliche auf einem verlasseneren Parkplatz ihre Freizeit genießen.
Der industrielle Hafen der Stadt besteht aus verschiedenen Bereichen, die genau wie Busan das Alte und Neue repräsentieren. Während der große Containerhafen mit seinen voll automatisierten Terminals und unter der Aufsicht von nur wenigen Augen abertausende Tonnen von Waren transportiert, ist im Fischerhafen mit seinen altmodischen und kleinen Booten noch häufig Muskelkraft und handwerkliches Geschick gefragt.

Zum Ende der Woche haben wir uns darauf verständigt, dass sich jeweils zwei Teilnehmer/-innen des Austausches aus Korea und Deutschland mit einem kleinen, informellen Vortrag über ihre Arbeiten vorstellen. Das Auditorium war an diesem Abend gerappelt voll, und unter den Augen der verschiedenen Gäste und Künstler hatten Ron, Theresa, Arum Chun und HyeJa Ju ihre Zuhörer/-innen fest im Griff. Ron hat gezielt einige seiner Stücke herausgegriffen, auf die er genauer eingehen konnte, während Theresa die Zeit dazu genutzt hat, ihr fortlaufendes Projekt, Acting Instruments genauer vorzustellen. Auf der koreanischen Seite hat Arum Chun ihre Malerei präsentiert. Sie arbeitet in einem besonders großen Format an freien Zeichnungen, die sie mit verschiedenen Ölkreiden auf Papierbögen anfertigt. Ihre Zeichnungen sind sehr feminin und farbenfroh. Eine besondere Rolle fällt dabei den Haaren zu, denn sie wuchern und wachsen als Bilder über das Blatt. Obwohl sehr farbenfroh und naiv gemalt, sind ihre Szenen meistens brutal und erschreckend, wodurch ein Spannungsfeld erzeugt wird.
Der zweite Vortrag war von HyeJa Ju, und das interessante an ihrer Arbeit war die direkte Verbindung zu Deutschland und ihr Interesse an der deutschen Geschichte und Kultur. In ihrem aktuellen Stück geht es um Anne Frank, aber im Grunde geht es um viel mehr als das. Sie nimmt sich die Situation im Versteck der Familie Frank in den Fokus und im Gegensatz zu den geläufigen Interpretationen erkundet sie die Stille und Sprachlosigkeit, die ein solches Leben im Geheimen mit sich bringen.
Sausage Party

Am Freitag fand eine große Feier in unseren Räumlichkeiten statt, mit der wir uns bei unseren Gastgebern bedanken wollten. Gleichzeitig hatten wir eine Chance, Ihnen vorab einen Vorgeschmack auf unsere Ess- und Trinkkultur zu geben. Wir wussten bereits, dass die Einheimischen auf deutsche traditionelle Küche stehen, worunter man natürlich die klassische Schweinshaxe und Bratwürstchen versteht. Dementsprechend wurde eine Feier unter dem Motto „Sausage Party“ veranstaltet, zu der wir alle Beteiligten der Künstlersiedlung „Totatoga“ sowie unsere Unterstützer eingeladen haben.
Den ganzen Tag verbrachten wir mit aufräumen, kochen und einkaufen. Literweise Bier, Soju, kiloweise Gemüse, Obst und verschiedene Würstchensorten wurden vorbereitet und angerichtet. Dabei stellte es sich als besonders problematisch heraus, einen geeigneten Kohlegrill in Busan zu kaufen, denn die koreanische Kultur kennt keine Grillpartys. Grillfleisch wird üblicherweise in Restaurants verspeist, sodass es keine privaten Grills zu kaufen gibt. Die meisten Gerätschaften in den Restaurants waren dabei selbst gebaut und geschweißt, wirkten seltsam schwer und umständlich. Im Endeffekt verbrachten ich und Si-Ying einige Minuten damit, die Würstchen auf der Pfanne zuzubereiten.
Unsere Wohnung befand sich im 5. Stock, direkt auf dem Dach. Sie wurde offensichtlich im Nachhinein auf das Gebäude aufgesetzt. Neben drei kleinen Schlafzimmern verfügte sie über ein geräumiges Wohnzimmer, wo bei uns im Allgemeinen auch das Lebern pulsierte. Dies hatte einen sehr praktischen Grund, denn nur dort stand auch die Klimaanlage. Auch außerhalb der Wohnung konnte man auf dem Dach frei herumspazierenden und die brennende Sonne und weitläufige Aussicht über die Stadt genießen. Außerdem konnte man auch ein Stockwerk höher auf den Aufbau steigen. All diese Plätze füllten sich schnell mit Leben, als die ersten Gäste eintrafen. Schnell heiterte sich die Stimmung auf, und wir kamen mit dem Nachschenken der Getränke kaum hinterher.
Workshops

Um bei unserem Aufenthalt in Totatoga eine gewisse Tradition zu etablieren, haben wir beschlossen, regelmäßig einen gemeinsamen Workshop zu organisieren. Dabei geht es in erster Linie darum, mit den Koreanern in einen Austausch zu kommen und ihnen einen kleinen Einblick in die verschiedensten Facetten unserer künstlerischen Arbeit zu geben.
Den Auftakt gab Ron am Montag. Er gab einen Überblick über seine Arbeit als Theaterregisseur. Als Teilnehmer hatten wir zudem die Möglichkeit im Team, an Theaterübungen zu Vertrauen und Verantwortung teilzunehmen.
Den zweiten Workshop am Mittwoch gab Theresa, die sich auf verschiedene akustische Wahrnehmungen konzentriert hat. Sie hat die Teilnehmer/-innen in Gruppen eingeteilt und nur mit der Hilfe des Gehörs orientieren lassen. Es war interessant, wie gut man sich auf seine Ohren verlassen kann, allerdings auch erschreckend zu merken, wie schwer es ist, einen Menschen ohne Sichtkontakt zu erkennen.
On the Road

Busan by Bike

Der 10. Juli war ein brennend heißer Tag, der zu dem regnerischen Montag eine willkommene Abwechslung geboten hat.
Während der Großteil der Gruppe sich zu einem traditionellen Maskentanz verabredet hat, beschloss ich mit dem befreundeten Künstler Choppa Kim, eine kleine Motorradtour zu unternehmen und den Tag entspannt am Strand zu verbringen. Der Verkehr in Busan ist an und für sich ruhig, allerdings fahren Motorroller nach ihren eigenen Regeln. Mir wurde erst in diesem Augenblick bewusst, wie groß Busan eigentlich tatsächlich ist. Hochhäuser reihen sich aneinander und der fließende Verkehr wird dominiert von modernen Limousinen, die sich mit alten kleinen koreanischen Trucks um das Vorrecht auf der Straße streiten. Die hügelige Landschaft eröffnete mir eine wunderbare Aussicht, die an die traditionelle koreanische Landschaftsmalerei erinnert. Am Dienstag Mittag war der Strand menschenleer, lediglich ein paar kleinere Gruppen Jugendlicher trieben sich am Wasser herum. Wir verbrachten einen entspannten Nachmittag, gekrönt von einer leckeren Instant-Nudelsuppe und einem Gläschen Soju.
Kaufhaus Lotte

Am Montag fand wie üblich eine große Besprechung mit der genauen Planung der kommenden Tage statt.
Im Anschluss daran brachen Theresa mit Pauline bereits auf, um an ihrem neuen Projekt zu arbeiten. Geplant ist, verschiedene Soundeindrücke zu sammeln und diese mit statischen Videoaufnahmen zu kombinieren. Das Ganze mündet in einer Performance. Der erste Ausflug führte uns direkt ins Kaufhaus, wo man sich voll und ganz dem Konsum und Kaufrausch hingeben kann. Theresa und Pauline waren ganz vernarrt in eine koreanische Besonderheit. Sobald es anfängt zu regnen, werden im Eingangsbereich des Kaufhauses Geräte platziert, die die benutzen Regenschirme in eine Plastikhülle verpacken. Das knackende Geräusch der Maschine kombiniert mit dem unübersichtlichen Gewimmel der Menschenmenge haben ihre Aufmerksamkeit lange gefesselt.
Währenddessen habe ich mit Si-Ying die Gelegenheit beim Schopf gepackt und die verschiedenen Läden im Kaufhaus Lotte erkundet. Vor allem der Kakao Talk Friends Store fiel durch seine ungewöhnlich poppige und einladende Gestaltung auf. Die illustrierten Cartoons, die den Emojis des Instant-Messages-Dienstes nachempfunden sind, bevölkern alle möglichen Haushaltsgegenstände und scheinen in Korea der Renner zu sein.

Der Freitag gestaltete sich mit dem ersten inoffiziellen Treffen und einer großen ersten Runde als schöner Einblick in die künstlerischen Praktiken von Totatoga. Es wurden die verschiedene Ateliers besucht und kurze Gespräche mit den koreanischen Künstlern initiiert. Dort fanden wir unter anderem ein Literaturcafe, welches als Maskottchen Hunderte Fische überall in der Einrichtung, in den Büchern und sogar in der Kleidung der Mitarbeiter versteckt hatte. Außerdem brachten wir in Erfahrung, das neben den üblichen Ateliers auch mehrere schalldichte Musikräume und Studios, Ausstellungsflächen und Galerien Teil des Konzeptes Totatoga sind.
Am Nachmittag besuchten wir den Fischereihafen in Busan. Innerhalb dieses Hafens haben einige Künstler ein Atelier eingerichtet, das mit der Aussicht auf den Hafen den maritimen Flair einfängt. Ähnlich wie in Totatoga haben sich die Künstler zusammengeschlossen, um den alten Hafen mit der Künstlerstadt Kangkangee zu bereichern. Dort liegt auch ein Schiff, welches zu einer erlernbaren Soundinstallation umgebaut wurde. Neben dem einzigartigen Sound, den selbstgebaute Pfeifen durch den Wellengang erzeugen, machen Hörtrichter, die an dem Schiff angebracht sind, auch visuell einen großen Eindruck auf den Betrachter.
DInnertime


Nachdem wir am nächsten Morgen den Flieger nach Korea bestiegen hatten, legte sich die erste Aufregung.
In Busan angekommen bemerkte man schlagartig den Unterschied. Der Flughafen ist viel kleiner und ruhiger gelegen. Man hat das Gefühl, dass er gerade eben fertiggestellt wurde, sodass wir einige der ersten Besucher der großräumigen Hallen waren. Direkt am Eingang warteten bereits unsere Gastgeber, die Organisatoren der Künstlerstadt Totatoga, sowie Steffi Obert von der Stadt Hamburg und Frau Chang-Gusko, auf uns. Typisch für Korea, wie ich mir im Nachhinein sagen lassen habe, mit einem offiziellen Transparent.
Der erste Schock ließ nicht allzu lange auf sich warten, denn direkt nach 10 Minuten Aufenthalt in Busan fiel Ron das Fehlen seines Handys auf, welches trotz aller Bemühungen offensichtlich auf Reisen zurück nach Beijing gegangen ist.
Busan ist mit 2 Millionen Einwohnern relativ groß, trotzdem aber sehr ruhig und überschaubar. Unsere Gastgeber fuhren mit uns in unsere zukünftige Unterkunft, die, ebenfalls im Künstlerquartier Totatoga gelegen, eine fantastische Aussicht über die Dächer von Busan zeigt. Dort angekommen bezogen wir unsere Zimmer und lernten die ersten Künstler in Korea kennen. Das historische Stadtzentrum befindet sich zwischen den Stadtteilen Jungang-Dong und Donggwang-Dong. In dem einst ausgedünnten Quartier hatte sich dieses Projekt offensichtlich seit einiger Zeit etabliert und führte zu einem Austausch zwischen den koreanischen Künstlern und den Bewohnern der Stadt.

Am 03. Juli brach der erste Teil der Gruppe vom Hamburger Flughafen per Transferflug nach Busan in Korea auf. Darunter befanden sich Russlan, Si-Ying, Pauline, Theresa und Ron. Kein Zeichen von Anspannung, sondern die Vorfreude bestimmten die Stimmung. Lediglich Pauline musste etwas mit Ihrer Flugangst kämpfen.
Ganz im Zeichen der Mobilität sollte nach einer kurzen Zwischenlandung in München und einem etwas längeren Aufenthalt in Peking das Flugzeug in der Hafenstadt landen. Doch wie das Schicksal häufig spielt, wurden unsere Pläne durchkreuzt. Während der Aufenthalt in München und der Flug nach Peking ziemlich ereignislos und routiniert vergingen, wartete bei dem Transfer in China eine Überraschung auf uns.
Offensichtlich tobte genau zu dieser Zeit ein Taifun über Korea, sodass unser Flug nach Busan auf den nächsten Tag verschoben werden musste. Der Flughafen in Beijing ist größer, als alles, was wir bisher kannten. Gestaltet in der Form eines geschwungenen Cs und in sich verschlungen und undurchsichtig. Nachdem wir uns etwas verschollen auf die Suche nach einem Restaurant gemacht haben, das auch vegetarische Gerichte im Menü hat, stellten wir unseren Schlachtplan für das weitere Vorgehen auf. Unsere Gastgeber in Busan wurden informiert, der weitere Flug wurde grob angeplant und das Transitvisum für China wurde beantragt. Insgesamt entpuppte sich diese Zwischenlandung aber als Glücksfall, denn so hatten wir die Möglichkeit, Beijing zu erkunden und uns etwas vom Jetlag zu erholen.
In diesem Zusammenhang sollte auch ein großes Lob an Air China ausgesprochen werden. Uns wurde ein gutes Hotel angeboten, und auch um die An- und Abreise wurde sich fürsorglich gekümmert.

Ein Austausch zwischen Hamburg und Busan
Um zwischen den Hafenstädten Hamburg und Busan eine langfristige kulturelle Verbindung zu schaffen, streben wir einen Austausch zwischen den Künstler/-innen der beiden Städte an.
Dafür planen wir mit einer kleinen Gruppe einen mehrwöchigen Besuch sowie gemeinsame Ausstellungen und Projekte zu dem verbindenden Thema “Mobilität” in den jeweiligen Hafenstädten.
Die Begegnungen zwischen den Künstler/-innen und die daraus resultierenden Ergebnisse sollen Neugier auf die unterschiedlichen Hafenstädte und ihre Kulturen wecken und zu weiterem Austausch anregen.
DAS THEMA MOBILITÄT
Busan und Hamburg – Das sind zwei Städte und zwei Häfen an zwei Enden der Welt. Ein Thema, das beide Orte miteinander verbindet: Mobilität.
Wir leben in einer Welt, in der neue Technologien Entfernungen überbrücken und sie verringern. Warengüter werden nicht mehr nur innerhalb eines Landes oder eines Kontinents, sondern auf dem globalen Markt bewegt. Sie reisen mit Zügen im Inland, fliegen in Flugzeugen über Grenzen hinweg und werden in unvorstellbar großen Mengen in Containerschiffen von einem Hafen zum anderen transportiert.
Auch im Lebensstil der Menschen ist Mobilität fest verankert. Nicht nur unsere Kommunikation ist über Telefon und Internet mobil, sondern auch zunehmend unsere Körper, wir als Personen: Seien es Kurzurlaube mit Billigairlines, berufliche Pendelsituationen, Migration, Fernbeziehungen oder Familienbande, die sich um die Welt spannen. Das Thema Mobilität betrifft jede und jeden. Darum gilt es, die gesellschaftlichen Veränderungen durch Mobilität zu beleuchten und Fragen zu unserem zukünftigen Zusammenleben zu stellen: Wie können wir unsere Gesellschaft und Kultur in diesen „mobilen Zeiten“ gestalten? Welche Vorteile birgt die Mobilität für unser zwischenmenschliches Dasein? Welche Risiken? Wie können wir unseren fluide gewordenen Stadtraum, unseren Lebensraum und unsere Welt begreifen?
Hamburg – Busan: Es gibt wohl kaum einen besseren Ort, sich mit dem Thema Mobilität zu befassen, als eine Hafenstadt, wo sich alles um Bewegung, Austausch und Handel dreht. Und es gibt wohl kaum eine bessere Möglichkeit, sich mit den Fragen, die globale Mobilität aufwirft, zu befassen, als in einem Austausch zwischen Kulturen.
DER KÜNSTLERISCHE AUSTAUSCH
Um eine solche inhaltliche und künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema „Mobilität” zu ermöglichen, rufen wir einen Austausch ins Leben, denn wir finden ein Gespräch zwischen Menschen mit unterschiedlichen Lebensweisen und kulturellen Hintergründen bei der heutigen Kosmopolitisierung des Lebens unerlässlich. Wir planen eine Begegnung von Künstler/-innen aus zwei Kulturen, die gemeinsam neue Gedanken zu einem wichtigen globalen Thema entwickeln und diese Gedanken in verschiedenen Kunstsparten zum Ausdruck bringen. Daran beteiligt sind Hamburger Künstler/-innen, Alumni/-ae des Stipendienprogramms Unseren Künsten der Hamburger Claussen-Simon-Stiftung und eine Gruppe koreanischer Künstler/-innen des Totatoga-Künstlerquartiers in Busan.

Quicklinks
Die Teilnehmenden aus dem Stipendienprogramm stART.up sind:
v.l.n.r.: Rudi Martens, Si-Ying Fung, Linda Hollkott, Patricia Carolin Mai, Pauline Jacob, Ron Zimmering, Theresa von Halle und Moritz Mössinger (nicht im Bild)
