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Ausstellung: The Astronaut II
THE ASTRONAUT PART II ist die Fortsetzung einer zweiteiligen Ausstellung von Lulu MacDonald, die mit THE FISHERMAN im Künstler:innenhaus FRISE in Hamburg begann
Mit THE ASTRONAUT PART II entfaltet Lulu MacDonald einen Dialog zwischen Himmel und Meer, zwischen Oben und Unten. Perspektiven kippen: Bin ich über oder unter Wasser, blicke ich in das Weltall oder in die Tiefe des Ozeans? Dieses Changieren von Mikro- und Makroebenen prägt die räumliche Dramaturgie. Die zentrale Säule des Raumes wird zum Träger einer skulpturalen Konstruktion aus Perlmuttlampen – ein Material, das gleichermaßen Zartheit wie Widerstandskraft trägt und durch seine Herkunft untrennbar mit dem Meer verbunden ist. Wie ein Brunnen im Marktplatz wird die Säule zum Zentrum, das zwei Welten miteinander verbindet. MacDonald arbeitet mit gefundenen Objekten – Lampen, Geschirr, Alltagsgegenstände – und lebt oft eine Weile mit diesen Dingen, bevor sie Teil einer neuen Erzählung werden. So entstehen Strukturen aus gebogenem und geschweißtem Stahl, die Spuren von Industrie, Krieg und Kapitalismus in sich tragen, während eingegossenes Glas von Verletzlichkeit und Zerbrechlichkeit spricht. Ihre Materialwahl verweist auf Epochen wie Art Nouveau und Art Deco, in denen Natur und Industrie ineinandergriffen, und stellt zugleich die deutsche Vorliebe für reine Funktionalität in Frage. Stattdessen plädiert MacDonald für eine Ästhetik, die sich nicht dem Nutzen unterordnet, sondern das Fragile, Poetische und Visionäre sichtbar macht. THE ASTRONAUT wird so zu einem Raum, in dem das Erzählen beginnt – zwischen Luft und Wasser, zwischen Blau und Blau, zwischen Verlust und Hoffnung, zwischen der Schönheit des Nutzlosen und der Notwendigkeit, neue Formen des Zusammenlebens zu denken.
THE ASTRONAUT PART II ist die Fortsetzung einer zweiteiligen Ausstellung von Lulu MacDonald, die mit THE FISHERMAN im Künstler:innenhaus FRISE in Hamburg begann. Beide Titel stammen aus dem Buch Orbital, das von einer unwahrscheinlichen Freundschaft erzählt, die im Angesicht eines Taifuns entsteht – einer Begegnung, die zwischen Weltlichem und Unweltlichem, zwischen Gefahr und Fürsorge oszilliert.