Konzert: „Hava Nagila Hamburg“. Lasst uns glücklich sein
Jazz we can

Ein „Sahne-Termin“ im Großen Saal der Elbphilharmonie: Am Nikolausabend findet ein ganz besonderes Konzert statt. Es handelt sich um einen musikalisch-literarischen Beitrag zur Migrationsdebatte, zum diesjährigen Anschluss der Konzertreihe „Büschen Meschugge“.
Seit 800 Jahren steht die Hafenstadt Hamburg für Weltoffenheit und kulturellen Austausch – verbunden mit dem Appell: Nie wieder jüdische Herkunft ohne Zukunft im „freien“ Hamburg. Erinnert wird dabei an Albert Ballin, Hamburger Reeder und eine der bedeutendsten jüdischen Persönlichkeiten in der Zeit des deutschen Kaiserreiches. Er machte als Generaldirektor die Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG) zur größten Schifffahrtslinie der Welt – und Hamburg zum zentralen Knotenpunkt für jüdische Migranten aus Osteuropa, die vor Pogromen und schlechten Lebensbedingungen flohen.
Über zwei Millionen Juden reisten in dieser Zeit mit Schiffen der HAPAG in die USA. Ballin sorgte dafür, dass die Auswandererhallen auf der Veddel ab 1901 bessere Bedingungen boten, darunter geheizte Unterkünfte, Aufenthaltsräume und eine Synagoge, was die Reise für viele erleichterte. Unter den Auswanderern befanden sich auch die Vorfahren von George Gershwin. Das Konzert versteht sich als Hommage an den Menschen, der diesen Exodus ermöglichte – und damit die Geschichte der HAPAG, Hamburgs und indirekt auch der US-amerikanischen Jazzwelt nachhaltig prägte.
Das Jewish Chamber Orchestra Hamburg spielt populäre, klassische und uraufgeführte Kompositionen, gemeinsam mit der HfMT Bigband Werke von Irving Berlin, Kieren Bofinger tanzt seine Ballett-Choreographie „Vom Leuchtturm“.
Starpianist Levi Schechtmann verbindet klassische Virtuosität mit modernen Klangwelten, der Schauspieler, Sänger und Hörspielsprecher Gustav Peter Wöhler liest – und als feierlichen Abschluss spielt das Jewish Chamber Orchestra Hamburg eine Neuinterpretation von Hava Nagila – und singt es mit allen Mitwirkenden und dem Publikum.
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Gefördert durch die Claussen-Simon-Stiftung.