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Gemeinsamer Austausch und spannende Diskussionen: Unser Horizonte-Vernetzungstreffen

(c) Sven Wied

Am Samstag, 9. März 2024, haben sich aktuelle und ehemalige Geförderte unseres Stipendienprogramms Horizonte sowie Förderpartner:innen und Beiratsmitglieder zu einem Vernetzungstreffen im betahaus in der Hamburger Sternschanze zusammengefunden. Der Tag mit seinem reichhaltigen Programm stand ganz im Zeichen der Themen Rassismus, Diversität und Bildungsgerechtigkeit. 

Zu Beginn begrüßte Vorstandsmitglied Dr. Hans Cornehl die Teilnehmenden herzlich zu dem Vernetzungstreffen, das in dieser Form erstmals stattfand. Dr. Hedwig-Else Dürr und Jürgen Sengpiel, beide mit ihren Stiftungen wichtige Förderpartner bei Horizonte, richteten ebenfalls Grußworte an die Gruppe. Der Experte für Bildungsgerechtigkeit Prof. Dr. Karim Fereidooni (Ruhr-Universität Bochum) hielt anschließend eine spannende Keynote zum Thema "Diversitätssensibilität in Gesellschaft und Bildungsorganisationen". Anhand von Studien und Forschungsergebnissen machte er deutlich, dass ungerechte Strukturen ungleiche Behandlung benötigen und deshalb Angebote, die bestimmte Zielgruppen fokussiert adressieren, unbedingt notwendig bleiben. Neben theoretischen Erkenntnissen zu Diversität, Intersektionalität und der Dialektik von Gleichheit und Differenz teilte Prof. Fereidooni ganz praktische Handlungsempfehlungen und Maßnahmen für Organisationen und die Gesellschaft. Einen besonderen Fokus legte er dabei auf den Zusammenhang von Migrationshintergrund und Bildungserfolg.

Weiterer Höhepunkt war die Podiumsdiskussion mit Sümeyye Bozukluhan von Mosaiq e.V., einem Verein und Netzwerk für rassismus- und machtkritisches Arbeiten, unserem Master Plus-Alumnus Zami Khalil, der als Psychologe und Bildungsreferent arbeitet, sowie Dr.in Liesa Rühlmann (Universität Bielefeld), Dissertation Plus-Alumna, zum Thema "Rassismus und Schule", die von Janina Both, Programmleitung Horizonte, und Susanne Radt, Bereichsleitung Bildung & Schule, moderiert wurde.

Die Panelist:innen diskutieren aus ihrer jeweiligen Perspektive – zivilgesellschaftlich, psychologisch und wissenschaftlich – über die Folgen und Auswirkungen von Rassismus auf die Psyche, über Mehrsprachigkeit und den Zusammenhang mit Rassismus sowie dem Wissen über Rassismus in den letzten 40 Jahren in Ost- und Westdeutschland. Sümeyye Bozukluhan, Zami Khalil und Liesa Rühlmann regten die (angehenden) Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte damit zum Nachdenken über die eigenen Rolle an und ermöglichten gleichzeitig ein wertschätzendes Gespräch über persönliche Erfahrungen. Es mündete in den Appell, die Community der Horizonte-Geförderten aktiv als Ort des Empowerments und Powersharings zu nutzen.
 
Den gesamten Tag über konnten sich die Geförderten – teilweise noch im Studium, teilweise bereits im Beruf – aus acht Horizonte-Jahrgängen wieder begegnen und neu kennenlernen. Zahlreiche interaktive Gesprächsangebote und Gelegenheiten zur gezielten Vernetzung, der fachliche Austausch in Workshop- und World Café-Gruppen formten einen Tag, der inhaltlich und auf Ebene des perönlichen Netzwerks nachhaltig Wirkung entfalten wird. Nach dem offiziellen Teil ließen die Teilnehmenden den Tag in entspannter Atmosphäre im Restaurant Blattgold Hamburg ausklingen.

Mit dem Stipendienprogramm Horizonte fördern die Claussen-Simon-Stiftung, die Jürgen Sengpiel Stiftung und die Dürr-Stiftung angehende Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte, die ein Lehramtsstudium an der Universität Hamburg absolvieren.